Elektronik Für Elektroniker
30 Watt Röhrenamp
http://simon-heuer.ch/30-watt-roehrenamp.html

© 2018 Elektronik Für Elektroniker

30 Watt Röhrenamp

Als ich neulich wiedermal meine Elektronenröhren gezählt und neu sortiert habe, bekam ich irgendwie wieder Lust einen Röhrenverstärker zu bauen. Die Vorstufe Jasmin hat einige Nachteile:

  • Benötigt eine Endstufe
  • Schwingt wie ein Radiosender
  • Klangregelung ist unbrauchbar
  • Zu gross für diese Leistung.

So beschloss ich einen neuen Verstärker von Grund auf neu zu bauen. Dieser sollte relativ einfach aufgebaut sein, um erstmal die Schaltung zu testen und das Budget zu schonen. Aus diesem Grund entschied ich mich für die EL84, da ich schon etwas Erfahrung mit dieser Endröhre besitze. Damit ich dennoch genug Leistung besitze nehme ich 4 davon. Das Chassis sollte schnell herausgenommen werden können um Messungen und Reparaturen zu machen, da beim ABP noch die ganze Unterseite entfernt werden musste.

Das Gehäuse sollte aus Dachlatten zusammengeleimt werden, da 25cm Bretter nicht so einfach (und günstig zu bekommen sind).

Die Kanten sind verzapft, so dass man auf dem Gehäuse herumspringen kann; dies wurde natürlich selbst getestet, da dies ein Qualitätsmerkmal meiner Verstärker ist. Anschliessend habe ich die Oberfläche abgeschliffen und auf die Lackierung vorbereitet. Die Lackierung besteht aus Schellack mit Alkohol und wird in vielen dünnen Schichten aufgetragen und wurde während 2 Wochen aufgetragen.

Parallel zu den Lackierarbeiten fanden die Metallbearbeitung statt, um Zeit zu sparen.

Die Masse wurden erst genommen, als das Holzgehäuse fertig zusammengebaut war, damit alles optimal passt.

Erstes Einsetzen der Röhren, da die original Tad-Röhren noch nicht eingetroffen sind. Auch die Trafos waren zu diesem Zeitpunkt waren auch die Trafos noch nicht eingetroffen.

Die Rückseite noch ohne Trafos.

Die original Tad-Röhren passen perfekt hinein. Ich verwende bewusst Röhren, die in der Neuzeit produziert werden. NOS-Röhren sind meiner Meinung nach nicht unbedingt besser, vorallem kann einem Niemand garantieren, dass diese wirklich NOS sind. Und was auf diversen Auktionsplattformen dafür bezahlt wird, ist reine Abzocke.

TAD hat mich eigentlich überzeugt, weil sie robuste Röhren bauen. Ich hatte einmal ein EL84-Päärchen, die regelmässig rot glühten und dennoch problemlos laufen. Bei einer NOS-EL508 fing diese beim ersten Mal Anodenglühen innen violett an zu leuchten und dieses ging auch nicht mehr weg.

Ein weiterer Vorteil neuzeitlicher Röhren ist: Wenn die Alten ausgebrannt sind kann man einfach Neue bestellen und einsetzen. Bei NOS muss man diesen zuerst nachrennen und reisst sich vielleicht ein Loch ins Portemonnaie.

Das erste Mal mit Heizspannung, in der ersten Stufe ist noch die 7025, die später durch eine normale ECC83 getauscht wurde.

Das erste Mal mit Anodenspannung, das Leuchten am Glaskolben verschwand im Laufe von 5h Betriebsdauer.

Die komplette Verdrahtung ist als Point-to-Point ausgeführt und es ist im gesamten Verstärker kein einziger Halbleiter verbaut.

Das Frontschutzgitter ist als Berührungsschutz der heissen Endstufenröhren gedacht, auch sollte es die Röhren vor Beschädigungen schützen (wäre nicht nötig bei sorgfältigem Umgang).

Die Schellackpolitur war sehr zeitaufwändig, dennoch hat si sich gelohnt.

Bei Interesse schreiben sie mir: Hier